Historischer Weinberg
Wer hat es erfunden, die Rüsselsheimer – Zu den bekanntesten Exporten aus Rüsselsheim gehören nicht nur Autos, Fahrräder und Nähmaschinen, sondern auch der Riesling. Wie? Ihr denkt bei Riesling-Rebsorten an den Rheingau? Fast richtig, aber tatsächlich findet der Weinbau in der Gemarkung Rüsselshein 1401 seine erste Erwähnung. 1980 entdeckt der Direktor des Weinguts Domaine Reinhardshausen Josef Staab, in Kassel eine Urkunde, bei der es sich um die erste Erwähnung der Rebsorte Riesling handelt: Am 13. März 1435, setzt der der Amtmann Klaus Kleinfisch, Kellermeister des Grafen Johann IV von Katzenelnbogen seinen Namen unter eine Rechnung:
„Hierin wird die Geldausgabe von 22 Solidi umb seczreben rießlingen in die wingarten“
Was soviel bedeutet wie, 22 Schillinge für die Ausgabe von Riesling Setzreben für die Weingärten. Als 1980 der damalige Oberbürgermeister Rüsselsheims, Karlheinz Storsberg, davon erfährt, lässt er kurzerhand in der Frankfurter Straße einen 800qm großen Weingarten mit 100 Reben anlegen.
1982 gab es dann die ersten 165 Flaschen Rüsselsheimer Riesling und 1985 wurden daraus schon 420, im selben Jahr wurde zum 550 Jährigen Jubiläum des Rüsselsheimer Weines wieder Rüsselsheimer Riesling ausgeschenkt. Seit 1985 wird der historische Weinberg von den Winzerfreunde Rüsselsheim gepflegt, dazu gehört die Kultivierung der Rebstöcke sowie die Weinlese und das Keltern.
Inzwischen existieren 275 Rebstöcke auf 11 Reihen und erzielt wird ein Ertrag von 300 Liter pro Jahr. Die exklusiven Weinflaschen sind mehr als begehrt, nicht nur weil es sich um eine Rarität handelt, sondern auch weil jedes Jahr das Etikett von einem regionalen Künstler gestaltet wird.
Die Winzerfreunde Rüsselsheim organisieren auf Wunsch sogar Besichtigungen und Weinverkostungen.
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