OPEL MAUSOLEUM

Das Opel-Mausoleum – Eine Familiengrabstätte mit Geschichte

Knapp 30 Jahre nach dem Tod von Adam Opel ließ die Familie eine beeindruckende Grabstätte in Rüsselsheim errichten. Im Jahr 1924 entstand auf dem Alten Friedhof ein prachtvolles Mausoleum, das bis heute als letzte Ruhestätte der Opel-Familie dient.

Die Ruhestätte der Opel-Familie

Hier ruhen:

  • Adam Opel (1837–1895) & Sophie Opel (1840–1913)
  • Die fünf Opel-Söhne:
    • Karl Opel (1869–1927), seit 1918 von Opel
    • Wilhelm Opel (1871–1948), seit 1917 von Opel
    • Heinrich Adam Opel (1873–1928), seit 1917 von Opel
    • Friedrich Franz Opel (1875–1938)
    • Ludwig Opel (1880–1916)

Zusätzlich wurden hier auch ihre Ehepartnerinnen sowie insgesamt neun Enkel und zwei Urenkel bestattet.

Eine letzte Ruhestätte mit Geschichte

Das Opel-Mausoleum ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Denkmal für die industrielle Erfolgsgeschichte der Familie Opel. Trotz des Verkaufs des Unternehmens an General Motors blieb die Familie tief mit ihrer Heimatstadt Rüsselsheim verbunden. Die letzte Beisetzung im Mausoleum fand im Jahr 2014 statt.

Bis heute ist die monumentale Grabstätte ein Symbol für die Bedeutung der Familie Opel für Rüsselsheim und ein Stück Stadtgeschichte, das an die Wurzeln der Automobilindustrie erinnert.

Das Opel-Mausoleum in Rüsselsheim

Im frühen 20. Jahrhundert zählte die Familie Opel zu den einflussreichsten Unternehmern der noch jungen deutschen Automobilindustrie. Den Ausgangspunkt ihrer erfolgreichen Firmengeschichte stellte die Stadt Rüsselsheim dar, in der bis heute zahlreiche Gebäude und Denkmäler an das Schaffen der Familie erinnern. Dazu gehört auch das Opel-Mausoleum, das sich auf dem Alten Friedhof der Stadt an der Mainzer Straße, Ecke Theodor-Körner-Straße befindet.

Geschichte des Opel-Mausoleums

Als Adam Opel (1837–1895) und seine Frau Sophie Opel (1840–1913) verstarben, existierte das Mausoleum noch nicht. Es wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg in Auftrag gegeben. 1924 war der Bau abgeschlossen, und die Umbettung des Ehepaars Opel erfolgte in die neue Familiengrablege.

Die Familie Opel sicherte sich die Erhaltung des Mausoleums durch einen Vertrag mit der Stadt Rüsselsheim. Gegen eine Zahlung von 30.000 Reichsmark übernahm die Stadt die Pflege der Außenanlage, während die Familie die Verantwortung für den Innenbereich behielt. Im Falle einer Nichtnutzung als Begräbnisstätte wurde festgelegt, dass das Mausoleum als Denkmal erhalten bleiben soll.

Architektur und Gestaltung

Der Bau des Mausoleums wurde von dem renommierten Darmstädter Architekten Paul Meissner (1868–1939) entworfen, der bereits vor dem Ersten Weltkrieg den Fabrikausbau der Firma Opel gestaltete.

Das Mausoleum ist im neoklassizistischen Stil erbaut und spiegelt die klaren Formen des frühen 19. Jahrhunderts wider. Der rechteckige Baukörper wurde aus Muschelkalk gefertigt und von einem Kupfer-Walmdach mit einem Steinkreuz auf dem First abgeschlossen. Eine Freitreppe führt zu einem Podest mit Blumenkübeln. Über dem Portal prangt in goldener Schrift der Name Opel.

Innenraumgestaltung

Das Innere des Mausoleums wurde von dem Frankfurter Innenarchitekten und Glasmaler Otto Linnemann (1876–1961) gestaltet. Die Wände bestehen aus rotbraunem Marmor mit orientalischen Friesen, während die Decke weiß gewölbt ist. Ein gusseiserner Kronleuchter spendet Licht.

Im Zentrum des Innenraums befindet sich die Grabtafel von Adam und Sophie Opel, flankiert von zwei Frauenplastiken und einer Bronzebüste von Adam Opel. Die Seitenwände tragen goldene Inschriften mit den Namen der Opel-Söhne und ihrer Nachkommen.

„Mit ihrem Mausoleum hat sich die Familie Opel in Rüsselsheim ein Denkmal gesetzt und sich eine dauerhafte Präsenz im Stadtbild gesichert.“

Beisetzungen im Opel-Mausoleum

Im Mausoleum wurden zahlreiche Mitglieder der Familie Opel bestattet, darunter:

  • Adam Opel (1837–1895) & Sophie Opel (1840–1913)
  • Die Opel-Söhne:
    • Karl von Opel (1869–1927)
    • Wilhelm von Opel (1871–1948)
    • Heinrich von Opel (1873–1928)
    • Friedrich von Opel (1875–1938)
    • Ludwig Opel (1880–1916)
  • Enkel, Urenkel und Ehepartner der Familie

Die letzte Beisetzung erfolgte 2014. Ansonsten bleibt das Mausoleum weitgehend verschlossen, ist aber zu besonderen Anlässen wie dem „Tag des offenen Denkmals“ für die Öffentlichkeit zugänglich.

Ein Denkmal für die Ewigkeit

Die Familie Opel entschied sich bewusst für eine klassische, zeitlose Architektur, die weniger mit der Moderne des Automobilbaus korrespondiert, sondern vielmehr das Selbstverständnis als erfolgreiche Unternehmerfamilie widerspiegelt.

Das Mausoleum bleibt ein wichtiges Zeugnis für die Industriegeschichte Rüsselsheims und die nachhaltige Verbindung der Familie Opel mit ihrer Heimatstadt.

Quellen

  • Text und Foto: Patricia Buchner
  • Deutsche Dynastien. Die Opels. ARD-Doku, Farbe, Manfred Oldenburg, 2012, Broadview TV, 44 Min.
  • StAR (Stadtarchiv Rüsselsheim) XVII 6, 3, Erbbegräbnisse, 1916.
  • StAR (Stadtarchiv Rüsselsheim) XVII 6, 4, Erbbegräbnisse. Gesuch der Familie Opel, 1916.
  • Borst, Ernst (1992). Der alte Friedhof an der Mainzer Straße. Rucilin, 13, 14–32.
  • Dörhöfer, Regina (2017). Opel-Mausoleum: Hier wurden die Pestopfer bestattet. FNP.
  • Lorenz, Stella (2017). Wir öffnen Türen: Die verwunschene Opel-Gruft. FNP.
  • Zimmermann, Georg (1991). Paul Meissner, ein Darmstädter Baukünstler. Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, 49, 291–342.
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