OPEL VILLEN

Die Opelvillen – Kunst und Kultur in historischem Ambiente

Die Opelvillen sind ein echtes Juwel in Rüsselsheim – nicht nur wegen ihrer historischen Bedeutung, sondern auch wegen der beeindruckenden Atmosphäre, die sie ausstrahlen. Die Mischung aus Alt und Neu, das prachtvolle Herrenhaus und das Haus Wenske, verbunden durch ein modernes Zwischengebäude, machen diesen Ort einzigartig. Besonders die sorgfältig kuratierten Ausstellungen beeindrucken mich immer wieder.

Geschichte der Opelvillen

Die Geschichte der Opelvillen beginnt 1916, als Fritz Opel (Friedrich Opel) die Villa des Opelwerkdirektors Wilhelm Wenske erwirbt. Im Jahr 1931/32 lässt er das Herrenhaus errichten, das durch einen Wintergarten mit dem bereits bestehenden Gebäude verbunden wird. So entsteht ein Ensemble, das bis heute seinen Charme bewahrt hat.

Nach dem Tod von Fritz Opel verkauft seine Witwe das Anwesen 1955 an die Stadt Rüsselsheim. In der Folgezeit wurde das Gebäude vielseitig genutzt:

  • Das erste Rüsselsheimer Krankenhaus befand sich hier bis 1956.
  • Von 1956 bis 1995 diente das Anwesen als Amtsgericht.
  • Seit 2001 ist es ein Zentrum für Kunst und Kultur.

Die Stiftung Opelvillen

Um die denkmalgeschützten Gebäude zu erhalten und gleichzeitig die Kunstförderung in Rüsselsheim zu stärken, gründete die Stadt Rüsselsheim im Jahr 2001 die Stiftung Opelvillen. Seither ist das historische Anwesen ein lebendiger Ort für Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen und Begegnungen.

Die Opelvillen stehen für Gegenwartskunst im historischen Ambiente – eine Kombination, die diesen Ort so besonders macht.

Die Opelvillen als Veranstaltungsort

Die eindrucksvolle Kulisse der Opelvillen macht sie zu einem beliebten Veranstaltungsort. Besonders für Hochzeiten sind sie sehr gefragt – und nicht selten durfte ich diesen wunderschönen Ort selbst als Kulisse für besondere Momente nutzen.

„Die Opelvillen sind für mich mehr als nur ein Ausstellungsort – sie sind ein Stück lebendige Kunstgeschichte, eingebettet in eine Umgebung, die inspiriert.“

Fazit

Die Opelvillen sind ein fester Bestandteil der Rüsselsheimer Kulturlandschaft. Sie vereinen Historie und Moderne, Kunst und Architektur und bieten Raum für kreative Begegnungen. Ob als Ausstellungsort oder als Schauplatz unvergesslicher Momente – dieser Ort hat eine besondere Strahlkraft, die weit über die Stadtgrenzen hinausgeht.

„Mein Schloss am Main“ – Die Geschichte der Opelvillen

„Mein Schloss am Main“ (vgl. Kemfert 2007, 13), so nannte Dr. Fritz Opel (1875–1938) die prächtige Doppelvilla, die heute als Zentrum für Kunst und Kultur dient. Das Gebäude beherbergt nicht nur ein Restaurant, sondern auch ein Trauzimmer, das vom Standesamt Rüsselsheim genutzt wird.

Fritz Opel, der vierte von fünf Söhnen des Firmengründers Adam Opel, bewohnte die „Opelvilla“ nur wenige Jahre – von 1932 bis zu seinem Tod 1938. Dennoch trägt sie bis heute seinen Namen. Die Villa liegt in unmittelbarer Nähe zum klassizistischen Verna-Palais und unweit der Rüsselsheimer Festung aus dem 15./16. Jahrhundert (vgl. Schirmbeck 2001, 75).

Der Bau der Opelvillen

Der heutige Komplex entstand in drei Bauabschnitten:

  • 1915/16: Der Opelwerksdirektor Wilhelm Wenske ließ die „Villa Wenske“ erbauen, die im Stil des Historismus mit Elementen des Jugendstils gestaltet wurde.
  • 1920: Fritz Opel erwarb die Villa und ließ 1930 einen Wintergarten anbauen. Ursprünglich war auch eine Wagenhalle geplant.
  • 1931/32: Nach den Plänen des Opelwerks-Architekten Paul Meißner (1868–1939) entstand das repräsentative „Herrenhaus“, das sich durch eine Mischung aus Klassizismus und Moderne auszeichnet. Der Wintergarten diente als Verbindungsbau zwischen den beiden Villen.

Auffällig an den Opelvillen ist die Materialität: Säulen, Sockelverkleidung und Fenstergesimse bestehen aus vorgefertigten Betonformteilen mit gestockter Oberfläche – ein Bezug zur damaligen Fabrikarchitektur.

Von der Unternehmerresidenz zum Kulturzentrum

Nach dem Tod von Fritz Opel blieb seine Frau nicht weiter in der Villa wohnen und verkaufte sie 1955 an die Stadt Rüsselsheim. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt:

  • Bis 1956 befand sich hier das erste städtische Krankenhaus.
  • Ab 1956 war das Gebäude Sitz verschiedener städtischer Einrichtungen.
  • Bis 1995 nutzte das Amtsgericht Rüsselsheim die Räumlichkeiten.

Im Jahr 1975 wurden die Opelvillen unter Denkmalschutz gestellt.

Die Stiftung Opelvillen

Um den Erhalt der denkmalgeschützten Villen zu sichern, gründete die Stadt Rüsselsheim im Juni 2001 mit Unterstützung der Adam Opel AG die Stiftung Opelvillen. Ziel der Stiftung ist es, die Villenanlage zu bewahren und für kulturelle Zwecke zu nutzen (vgl. Kemfert 2007, 83).

2002 erfolgte ein umfangreicher Umbau mit einem modernen Erweiterungsbau. Seit 2003 beherbergen die Opelvillen:

  • ein Zentrum für Kunst im „Herrenhaus“
  • ein Restaurant
  • ein durch das Standesamt Rüsselsheim genutztes Trauzimmer in der „Villa Wenske“
„Die Opelvillen sind für mich ein besonderer Ort. Nicht nur die Atmosphäre ist einzigartig, auch die sorgfältig ausgewählten Ausstellungen beeindrucken mich immer wieder.“

Fazit

Heute sind die Opelvillen ein wichtiger Kultur- und Begegnungsort für Rüsselsheim. Sie verbinden Historie mit Moderne und bieten ein vielseitiges Programm für Kunst- und Kulturliebhaber.

Aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen sind unter www.opelvillen.de zu finden.

Quellen & Literatur

  • Behrens, W. G.; Eberhard, H; Hauser, H.; Kaufmann, R.; Riebel, W. & Schäcker, H. (1962). Opel 1862–1962. 100 Jahre Opel. Sonderausgabe der Werkzeitschrift OPEL-POST, 2–76.
  • Kemfert, Beate (Hrsg.) (2007). Stiftung Opelvillen. Geschichte der Villen – Beginn des Zentrums für Kunst. Rüsselsheim.
  • Schirmbeck, Peter (2001). Fabrikstadt Opel. 130 Jahre Industriearchitektur von Weltrang. Tübingen.
  • Stadtarchiv Rüsselsheim (SAR): Mappe „Opelvillen“.
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