Ein Atelier, das selbst zur Leinwand wird
Es gibt Orte, die sind nicht nur Räume für Kunst, sondern selbst ein Kunstwerk. Das Atelier von Werner Neuwirth in Rüsselsheim ist genau so ein Ort. 2012 verwandelte der Wahlrüsselsheimer die Fassade seines Ateliers in ein großformatiges Bild – eine Hommage an die Kunst, die Bewegung und den Raum.
Wer an diesem Gebäude vorbeigeht, bleibt unweigerlich stehen. Die Farben, die Formen, die Dynamik der Komposition – hier spricht nicht nur eine Wand, sondern ein Künstler, der seine Vision unmittelbar in den Stadtraum projiziert. Sein Atelier ist nicht nur ein Ort des Schaffens, sondern auch ein Statement – Kunst gehört nicht hinter verschlossene Türen, sondern in die Welt.
Ein persönlicher Blick auf Werner Neuwirth
Ich hatte die besondere Gelegenheit, Werner Neuwirth im Rahmen meiner Künstlerportraits nicht nur zu fotografieren, sondern auch zu interviewen. Wer ihm begegnet, merkt sofort: Er ist ein Künstler, der nicht nur mit Pinsel und Farbe arbeitet, sondern mit Ideen, mit Perspektiven, mit Fragen an die Welt.
Seine Kunst ist geprägt von Bewegung – inhaltlich wie visuell. Er spielt mit Dynamik, mit Kontrasten, mit Energie. Dabei ist seine Arbeit nicht nur Ausdruck seiner eigenen Kreativität, sondern auch ein Spiegel der Umgebung, der Stadt, der Menschen, die hier leben.
Fassadenkunst als Einladung zur Begegnung
Das Bemalen der eigenen Fassade ist mehr als eine ästhetische Entscheidung. Es ist ein Bekenntnis: Ich bin hier. Ich bin Teil dieses Ortes. Ich teile meine Kunst mit euch. In einer Zeit, in der öffentliche Räume oft von Werbeflächen dominiert werden, setzt Werner Neuwirth einen bewussten Kontrapunkt – ein Kunstwerk, das keinen kommerziellen Zweck erfüllt, sondern einfach existiert.
Für mich war die Begegnung mit ihm eine Erinnerung daran, warum Kunst so essenziell ist. Sie verändert Räume, sie öffnet Dialoge, sie schafft Identität. Und genau das tut sein Atelier – es ist nicht nur ein Arbeitsort, sondern ein lebendiges Kunstwerk, das über sich selbst hinausweist.
Vielleicht ist es genau das, was Werner Neuwirths Kunst so besonders macht: Sie bleibt nicht stehen. Sie bewegt sich – und sie bewegt uns.
