BALKONIEN

Matthias Braun und die schwebenden Porträts – Kunst im Malerviertel

Die Gewobau Rüsselsheim suchte nach einem künstlerischen Beitrag zum Thema „Kunst am Bau“ – und der Würzburger Künstler Matthias Braun überzeugte mit einer Idee, die Geschichte und Gegenwart vereint. Seine Installation holt Franz von Lenbach zurück ins Stadtbild, aber nicht als klassisches Wandbild oder Relief, sondern als eine lebendige Inszenierung auf kleinen Balkonen.

Wer an der Fassade vorbeigeht, entdeckt bekannte Gesichter: Otto von Bismarck, Kaiser Franz Joseph, Papst Leo XIII., die vierköpfige Familie Lenbach und Mary Lindpainter, eine Mäzenin des Künstlers. Erhaben blicken sie auf die Passanten hinab, als würden sie aus einer anderen Zeit in die Gegenwart schauen.

Mit dieser Installation erhält das Malerviertel eine weitere künstlerische Würdigung. Neben Ernst Barlach und Käthe Kollwitz reiht sich nun auch Lenbach in die Fassadengalerie ein. Doch das ist nicht das Ende – die Gewobau hat bereits angekündigt, dass eine weitere Fassade Holbein gewidmet wird.

Matthias Braun und der „Dauerparker“ – Ein Denkmal der Popkultur

Matthias Braun ist in Rüsselsheim am Main kein Unbekannter. Wer sich für Kunst im öffentlichen Raum interessiert, hat vielleicht schon eines seiner Werke entdeckt – oder kann es jetzt ganz real erleben.

Denn sein Werk „Dauerparker“ steht inzwischen fest im Stadtbild. Die Betonskulptur eines Opel Manta B, mitten im öffentlichen Raum platziert, ist mehr als nur eine Hommage an das legendäre Auto – sie ist ein Statement über Zeit, Vergänglichkeit und Popkultur.

Was einst als Sinnbild der 80er-Jahre-Automobilkultur galt, steht nun versteinert da – ein Symbol für eine Ära, die noch immer nachhallt. In einer Stadt, die von Opel geprägt wurde, ist der „Dauerparker“ nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Stück Identität.

Matthias Braun zeigt mit seinen Werken, wie Kunst den öffentlichen Raum verändern kann – wie sie Geschichten bewahrt und gleichzeitig neue erzählt.

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