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1985 gründet sie die Merian-Kunstschule. 1994 wird sie Kulturpreisträgerin der Stadt Rüsselsheim und hat mit ihrem Lebensprojekt „Lebenslinien“ ein Denkmal für Rüsselsheimer Persönlichkeiten gesetzt.

Inge Besgen durfte ich im Rahmen eines Künstlerportrait-Fotoprojektes vor einigen Jahren persönlich kennen lernen und es freut mich, dass wir auch heute noch in Kontakt stehen. Es macht Spass ihren Erzählungen zu zuhören und ist für mich auch Inspiration für mein künstlerisches Schaffen.

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Adam-Opel-Denkmal* https://artmap.kreativnoma.de/adam-opel-denkmal-bahnhof/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=adam-opel-denkmal-bahnhof Sat, 28 Oct 2017 09:44:36 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=1107

1937 schuf Emil Hub die 3,35 m hohe und 4,5 Tonnen schwere Bronzeskulptur. Die Bronzefigur ist zum hundertsten Geburtstag respektive zum 75. Firmenjubiläum des Rüsselsheimer Pioniers Adam Opel (1837–1895) entstanden. Der ursprüngliche Standort der überlebensgroßen Figur befand sich bis 1980 am Werkstor 20 (an der Einmündung der Weisenauer Straße in die Mainzer Straße). Im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes bekam „Adam“ dort auf einem Podest einen neuen Platz und sorgte dadurch post mortem für viel Diskussion. Seit 2005 steht „Adam“ ganz ohne Podest an der uns bekannten Stelle. Allerdings musste er 2014 den Platz kurzfristig räumen: Die Skulptur wurde instand gesetzt, nachdem sie durch zwei Autounfälle beschädigt worden war.
Kontrovers wird der Frankfurter Künstler Emil Hub diskutiert, der unter anderem Dozent an der Städelschule war und während der NS-Zeit zu jenen Künstlern gehörte, die an der Großen Deutschen Kunstausstellung (1937–1944) in München teilnahmen. Man kann sich darüber streiten, wie man mit dieser Skulptur am besten umgeht, was eher nach Vergangenheitsverdrängung oder nach Vergangenheitsbewältigung aussieht. Fest steht jedoch, dass Adam Opel selber lange vor der NS-Zeit verstarb.
Adam Opel selber hat auch die Automobilproduktion nicht mehr erlebt. Erst nach seinem Tod war es seine Frau Sophie, die die Initialzündung für die Automobilgeschichte auslöste. Adam Opel soll dagegen kurz vor seinem Tod folgendes über Automobile gesagt haben:
„Aus diesem Stinkkasten wird nie mehr werden als ein Spielzeug für Millionäre, die nicht wissen, wie sie ihr Geld wegwerfen sollen!“
1899 begann dann die Autoproduktion und ironischerweise ging Sophie Opel 1902 eine Kooperation mit einem französischen Automobilhersteller ein, um den Weg zu Deutschlands erfolgreichster Automobilmarke zu ebnen.
Ich persönlich verbinde sehr viel mit der Firma Opel, denn ohne Opel wäre mein Großvater nicht nach Rüsselsheim gekommen und ich würde mich heute nicht so mit meiner Geburtsstadt beschäftigen. Auch mein Vater wurde sogenannter Opelaner, nachdem er seine Lehre in der Sattlerei abgeschlossen hatte. Die Firma Opel hat in meiner Familie immer eine große Rolle gespielt. Ohne Opel wäre auch Kunst in Rüsselsheim nicht so vertreten wie heute!

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Ursprünglicher Standort (1937 bis 1980)

Adam-Opel-Denkmal

Das Adam-Opel-Denkmal von 1937 Vor dem Haupteingang des Rüsselsheimer Opelwerkes auf dem Bahnhofsplatz steht in realistischer, aber überlebensgroßer Ausführung die Statue des Firmengründers Adam Opel (1837–1895). Der ursprüngliche Standort dieses Denkmals befand sich bis 1980 am Werkstor 20, an der Einmündung der Weisenauer Straße in die Mainzer Straße (vgl. Otto 1988, 52).
Das viereinhalb Tonnen schwere und zirka dreieinhalb Meter hohe Standbild aus Bronze ist auf einem flachen, runden Betonsockel platziert. Der Sockel trägt eine Tafel mit dem Namen und den Lebensdaten des Dargestellten. Auf der Sockelplatte findet man überdies den Bilderhauer Emil Hub und das Unternehmen genannt, von dem das Denkmal gegossen wurde (A. Komo u. Sohn, Frankfurt a. Main).
Das Standbild zeigt Adam Opel in fortgeschrittenem Alter mit Vollbart, er trägt über dem Anzug einen knielangen Mantel und hält in seiner rechten Hand einen kreisrunden Hut(Porkpie). Er steht vor der Hauptfront des nach ihm benannten Werkes und lässt seinen Blick in die Ferne Richtung Bahnhof schweifen. „So steht er da, auf niederem Sockel, ein Mann aus dem Volke, dem die Stadt ihre Größe verdankt“ (Otto 1988, 52).


Wer war Adam Opel?

Er wurde 1837 als Sohn eines Schlossermeisters in Rüsselsheim geboren. Von seinem Vater erlernte er dessen Handwerk. Mit zwanzig Jahren ging er dann, wie damals üblich, auf Wanderschaft, um seine handwerklichen Fähigkeiten anderenorts weiterzuentwickeln. Seine Wanderjahre führten ihn nach Frankreich, wo er in dem industriell fortschrittlichen Paris Arbeit in einer Nähmaschinenfabrik fand und lernte, wie man solche Maschinen herstellte (vgl. Borst 1995, 29; Pohl 1995, 9ff.).
1868 heiratete er Sophie Scheller (1840–1913), mit der er eine eigene Fabrik zur Nähmaschinenproduktion aufbaute. 1887 ging ihr Unternehmen dazu über, auch Fahrräder herzustellen. Nach dem Tod Adam Opels führten seine Ehefrau und ihre fünf Söhne das Unternehmen weiter. 1899 hatten sie die Idee, in den gerade aufkommenden Automobilbau einzusteigen. Mit ihrer dafür eingerichteten 
Produktionsstätte schufen sie die Grundlagen für den industriellen Aufschwung der Stadt Rüsselsheim. Adam Opel selbst war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon vier Jahre tot (vgl. Borst 1995, 39). Nichtsdestoweniger blieb sein Name mit der Automobilproduktion fest verbunden. Zu seinem 100. Geburtstag und zum 75-jährigen Firmenjubiläum erfolgte am 7. August 1937 die Einweihung seines Denkmals. Die Feier war überdies Teil eines Festwochenendes zur 500. Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte. Die Enthüllungsfeierlichkeiten wurden durch eine Rede von Adam Opels Sohn Wilhelm (1871–1948) eingeleitet, an die sich ein Autokorso mit 31 Opelfahrzeugen anschloss sowie eine große Feier (vgl. Opel-Kamerad 1937). Der Bildhauer der Statue, Emil Hub (1876–1954), stammte aus Frankfurt am Main und schuf für Rüsselsheim neben dem Adam-Opel-Denkmal auch die Dr. Fritz-Opel-Büste, die noch heute am Fritz-Opel-Platz steht (vgl. Otto 1988, 234). Da sich für den Künstler während der Zeit des Dritten Reiches Verbindungen zum Nationalsozialismus nachweisen lassen, ist das monumentale Standbild von Adam Opel in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten, obwohl der Firmengründer selbst damit natürlich nicht gemeint sein kann (Main-Spitze, 06.09.2012). Diskussionen um das Denkmal kamen auch durch seine Umsetzung 1980 auf. Kritisch wurde vor allem seine Erhöhung durch ein Podest gesehen. Damit repräsentiere es nach dem damaligen Stadtrat Klaus Franz eine „längst überholte autoritäre Struktur der Stadtkultur“ und würde zudem auch nicht dem Stil von Adam Opel gerecht. Dieser sei ein Firmenchef gewesen, der mitten unter seiner Belegschaft gestanden habe und sich nicht über sie erheben wollte (vgl. Rüsselsheimer Echo, 13., 14. und 17.11.1992).

2005 erfolgte eine erneute Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes. Dabei verschwand der hohe Sockel unter dem Denkmal und es steht seither nur noch ganz leicht erhöht vor dem Hauptportal des Opel-Werkes. Obwohl heutige Passanten immer noch zu Adam Opel emporblicken müssen, wenn sie ihm ins Angesicht schauen wollen, ist er ihnen doch sehr viel näher gerückt und zu einer nicht mehr ganz so abgehobenen Erscheinung im öffentlichen Raum geworden. Völlig unbeschadet hat er diese Verwandlung freilich nicht überstanden, da ihm seine neue Nähe bereits mehrere Zusammenstöße mit dem Autoverkehr eingebracht hat (vgl. Main-Spitze, 21.11.2014). Auch wenn das Adam-Opel-Denkmal mit seiner monumentalen und heroisierenden Darstellung einer Einzelperson nicht mehr dem heutigen Zeitgeist zu entsprechen scheint, besitzt es mit seinem historischen Verweis auf das wichtigste Wirtschaftsunternehmen der Stadt eine große symbolische Bedeutung und spielt für die Außenwahrnehmung und Selbstdarstellung der Stadt eine große Rolle, wie nicht zuletzt an seiner medialen Präsenz zu erkennen ist.

Text und Foto: Vanessa Rockstein

Literatur

Borst, Ernst (1995). Zum 100. Todestag von Adam Opel – Erinnerungen an Adam Opel.

Rucilin, Rüsselsheim in Vergangenheit und Gegenwart, 16, 24−39.

Otto, Rudolf. (1988). Kunstdenkmäler und Kunst am Bau in Rüsselsheim.

Rüsselsheim. Pohl, Hans (1995). Adam Opel – Unternehmer im Zeitalter der Industrialisierung.

Quellen

Main-Spitze vom 23.09.1980, 21. und 22.07.2005, 06.09.2012, 21.11.2014 (SAR).

Rüsselsheimer Echo vom 13., 14. und 17.11.1992 (SAR) und vom 23.07.2005 (Heimatarchiv Rüsselsheim).

Opel-Kamerad, 8. Jahrgang, Sept. 1937 Nr. 6/7 (SAR)


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Alter Friedhof https://artmap.kreativnoma.de/alter-friedhof/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=alter-friedhof Tue, 29 Aug 2017 18:23:44 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=621

Ursprünglich gehörte der alte Friedhof zur Ortschaft Seilfurt: Heute erinnert nur noch der Torbogen auf dem ehemaligen Friedhofsgelände an die einstige Existenz von Seilfurt. Der Seilfurter Friedhof wurde auch von der Gemeinde Rüsselsheim und Haßloch genutzt. Hier ruhten einst 1138 Pestopfer. 1918 wurde der Generalplan aufgestellt, den Waldfriedhof anzulegen und und bestehende Gräber umzubetten.

Ab 1919 waren Bestattungen auf dem alten Friedhof nicht mehr möglich. Heute entdeckt man noch die verschiedensten Grabmalformen des 19. Jahrhunderts, von Pfeilern zu Naturdenkmälern oder Kriegerdenkmälern.

Seit 1924 ist der Friedhof auch Heimat des Opel Mausoleums.


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Alte Mühle im Verna Park* https://artmap.kreativnoma.de/alte-muehle-im-verna-park/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=alte-muehle-im-verna-park Tue, 29 Aug 2017 18:21:06 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=297

 

Die 1850 als Eremitage angelegte künstliche Mühle beherbergte einst eine Dampfmaschine, welche die Wasserspiele im nahegelegenen Teich antrieb. 1976 wurde das Gebäude jedoch umgebaut und dem benachbarten „Haus der Senioren“ zur Verfügung gestellt. 

Nach einem Brand 1992 konnte die unter Denkmalschutz stehende Mühle nicht mehr genutzt werden. 1995 war aufgrund fehlender Gelder nur eine Sanierung der Fassade möglich. Erst im Sommer 2017 gelang die komplette Instandsetzung des Gebäudes.

Als Kind , vor allem nach dem Brand, hatte ich immer ein mulmiges Gefühl, denn genauso wie die Mühle stellte ich mir immer ein Hexenhäuschen vor. Die hohen Bäume und die künstlichen Ruinen im Verna Park verstärkten für mich das Gefühl, in einem mystischen Märchenwald zu sein.

 

Die „Alte Mühle“ – oder auch Eremitage genannt – befindet sich im Stadtpark von Rüsselsheim, der überdies den Namen Verna-Park trägt. Er stellt in seiner Einheit ein amtlich geschütztes Kulturdenkmal dar, das vor allem Zeugnis vom Naturverständnis in spätromantischer Zeit ablegt. Der gesamten Anlage kann aus kunsthistorischer sowie landschaftsarchitektonischer Sicht ein besonderer Stellenwert zugeschrieben werden. Die einzelnen Garten-Elemente, zu denen neben exotischen und seltenen Gehölzen u.a. eine Ruine, Statuen, ein Obelisk und auch eine Grotte gehören, wurden nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten arrangiert. Für den Besucher oder die Besucherin bieten sie einen visuell erlebbaren, wechselvollen und überraschenden Schauraum mit unterschiedlichen Bildern, die sich je nach Standort im Park verändern.

Allerdings hat sich der ursprüngliche Eindruck der Anlage durch den Abriss der südlichen Parkmauer entlang der Frankfurter Straße gewandelt. Einen weiteren Eingriff in das alte Konzept stellte die Befestigung der ehemals naturbelassenen Wege mit Asphalt dar.

Die Geschichte des Parks ist eng verbunden mit der Familie von Verna. Sie kaufte 1839 das Rüsselsheimer Amtshaus zusammen mit den angrenzenden Wiesen und Flächen. Nach dem frühen Tod von Wilhelm von Verna (1806–1843) begann seine kinderlose Witwe Wilhelmine (1803–1878) damit, auf dem erworbenen Gelände nach ihren Vorstellungen den besagten Landschaftspark einzurichten. Nach ihrem Tod fiel der Besitz an Ernst von Seckendorff-Verna, der den Park 1911 an die Stadt Rüsselsheim veräußerte. Sie stellte ihn dann im folgenden Jahr für die Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Alte Mühle liegt am Rande des Parks auf einem Hügel in der Nähe eines künstlichen Teichs. Sie wurde als Einsiedelei oder Eremitage erbaut und sollte als ein Refugium dienen, in das man sich bei Bedarf zurückziehen konnte. Ihre schlichte, ländliche Architektur steht in einem gewissen Gegensatz zur repräsentativen Bauweise des an den Park angrenzenden Palais und entspricht romantischen Vorstellungen von einem pittoresken Ort in der einfachen Natur. Der Bau besteht aus einem in den Hang gemauerten Erdgeschoss, auf das ein zweites Geschoss in Fachwerkbauweise aufgelegt ist. Die zerklüftete Dachlandschaft des Gebäudes mit einem hohen Kamin verleiht der ganzen Anlage ein malerisches Aussehen. Einst gehörte noch ein Mühlrad zur Ausstattung, das sich nach Bedarf in Bewegung setzen ließ. Für den Antrieb wurde eine Dampfmaschine genutzt, die auch an die Pumpe für den Springbrunnen mit der Kranich-Figur im großen Teich angeschlossen war. Wann genau der Einbau erfolgte, ist heute nicht mehr bekannt. Dass die Dampfmaschine damals die Gartenidylle gestört haben könnte, wie man heute meinen wird, ist nicht anzunehmen, da in jener Zeit sicherlich der Stolz auf den Besitz einer so modernen Maschine überwog.

Das Schicksal der Alten Mühle im 20. Jahrhundert war wechselhaft. 25 Jahre lang befand sie sich nicht in Gebrauch und diente lediglich als Abstellplatz für Gartengeräte der Stadtgärtnerei. 1976 wurde das mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Gebäude dem nahegelegenen „Haus der Senioren“ zur Verfügung gestellt. 1992 zerstörte dann ein Brand den Dachstuhl und Teile des Obergeschosses, das 1995 zumindest von außen wiederhergestellt werden konnte. Witterungseinflüsse und Vandalismus zogen das Gebäude allerdings in den folgenden Jahren weiter in Mitleidenschaft, bis endlich 2017 eine gründliche Sanierung in Angriff genommen werden konnte. Dabei wurde die Geschossdecke komplett erneuert und die Außenfassade ausgebessert. Im Außenbereich wurden Büsche und Bäume zurückgeschnitten, so dass nach langer Zeit wieder eine freie Sicht auf die Eremitage besteht. Die Sanierung war Teil von Maßnahmen im Vorfeld des Hessentages, der 2017 in Rüsselsheim stattfand.

Seither wird die Mühle für kleinere Events und Veranstaltungen genutzt. Auch als Ausstellungsraum hat sie bereits gedient. Im Laufe ihrer Geschichte hat sie damit einen erstaunlichen Wandel durchlebt: Ursprünglich als Refugium erbaut, um dem Alltag zu entfliehen und sich in der Natur zu ergehen, wurde aus ihr später eine „Abstellkammer“, die heute frisch renoviert als Domizil für Kunst und Kultur fungiert und ein Treffpunkt für das gesellige Leben in der Stadt ist.

Literatur

Gorenflo, Roger M. (1981). Der Rüsselsheimer Stadtpark. Ein Englischer Garten am Main aus der Zeit der ausgehenden deutschen Spätromantik. Die historischen Hintergründe und die ursprüngliche Konzeption der Gartenanlage. Rüsselsheim.
Maul, Bärbel (2013). Gartenromantik in der Industriegemeinde – der Verna-Park in Rüsselsheim. In: Formann, Inken (Hg.). RheinMainRomantik – Gartenkunst. Interdisziplinäre Fachtagung, 19. bis 22. September 2012, in Hanau-Wilhelmsbad, Bad Homburg vor der Höhe und Rüdesheim am Rhein (185–190). Regensburg.
Metzner, Ernst Erich; Helm, Arnim (1987). Rüsselsheimer Rundwege – mit einer Einführung in die Landschaft und die Geschichte des Stadtgebiets (Band 1–4). Rüsselsheim.

Quellen

Text und Foto: Jennifer Berger
http://www.artmap.kreativnoma.de/alte-muehle-im-verna-park/ [04.07.2018]

http://www.gg-online.de/html/verna_park.htm [04.07.2018]
Main-Spitze vom 07.08.2016, 04.03.2017.
Rüsselsheimer Echo vom 10.09.2016, 02.07.2018.



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Alte Opel Rennbahn* https://artmap.kreativnoma.de/alte-opel-rennbahn/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=alte-opel-rennbahn Tue, 29 Aug 2017 18:20:13 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=540

In den 20er Jahren die schnellste Rennstrecke Europas, der Ovalkurs mit den hohen Steilwandkurven, ermöglichte Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Von 1919 bis 1930 wurde die Strecke sowohl für Rennen als auch als Opel Teststrecke genutzt.

Hier wurde unteranderem der legendäre Raketenwagen Opel RAK1 getestet. Ab den 30er Jahren sind der Nürbugring und der Hockenheimring für Rennen interessanter gewesen und ab 1946 wurde die Rennbahn stillgelegt. In ihren Hochzeiten, kamen bis zu 50000 Menschen zu den Rennen.

Heute  hat sich  die Natur ihr Reich zurück erobert, die im Wald gelegenen Reste der Rennstrecke kann man nur noch zu einem ganz kleinen Teil wieder erkennen. Die Aussichtsplattform mit der Geschichte und historischen Bildern gibt den Hauch von dem Gefühl wieder. Wenn man in der Stille des Waldes die Augen schliesst kann man ganz leise noch das Motorengeheule wahrnehmen.

Die ersten Hinweise für den Bau einer Opel-Rennbahn lassen sich im Stadtarchiv von Rüsselsheim in Form eines Antrags an den Gemeinderat vom 17. Dezember 1914 finden. Der Vorgang betrifft die Herabsetzung der Kiespreise für den Bau einer „Einfahrbahn“ am Hof Schönau südlich der Stadt. Eine solche war zu diesem Zeitpunkt dringend nötig, da durch die rasante technische Entwicklung in der Automobilindustrie das Opel-Werksgelände für Testfahrten längst nicht mehr ausreichend war. Dementsprechend wurden diese zunehmend in der Stadt und Umgebung von Rüsselsheim durchgeführt, was wegen der Lärmbelastung zu Unmut in der Bevölkerung führte. Aufgrund des steigenden politischen Drucks und auf Wunsch des Landgrafen wurde im Jahr 1915 endgültig der Bau einer Teststrecke beschlossen. Der Bischofsheimer Bauunternehmer Jakob Ritzert, der noch ein persönlicher Freund von Adam Opel (1837–1895) war, wurde von dessen Sohn Carl (1869–1927) mit der Planung des Projekts beauftragt. 1917 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, zwei Jahre später konnten sie offiziell abgeschlossen werden.

Die Opel-Rennbahn war ein 1,5 km langer, ovalförmiger Rundkurs mit einer Streckenbreite von zwölf Metern, der durch Kurvenüberhöhungen bis zu 32 Grad Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h ermöglichte, was für die damaligen Verhältnisse ein geradezu unglaubliches Tempo darstellte. Diese Gegebenheiten sollten der Einfahrbahn bald den Ruf der schnellsten Rennstrecke Europas einbringen. Die ersten Rennen, die dort stattfanden, waren allerdings keine Auto-, sondern Fahrradrennen. Dies hing damit zusammen, dass die Firma Opel in den 1920er-Jahren einer der weltweit größten Fahrradhersteller war. Am 30. Mai 1920 wurde zum Eröffnungsrennen der neu erbauten Fahrbahn eingeladen. Die Mitglieder des Rüsselsheimer Radfahrer-Vereins „Vorwärts“ traten dort in verschiedenen Altersklassen gegeneinander an. Das erste Motorsportrennen ließ aber nicht lange auf sich warten. Es handelte sich um einen gemischten Wettbewerb für Automobile und Motorräder, der am 24. Oktober 1920 stattfand und an dem unter anderem Fritz und Hans von Opel teilnahmen.

Dies war der Startschuss für eine Dekade der Rennsportbegeisterung, bei der die Opel-Bahn eine zentrale Rolle spielte. Bereits 1923 fand dort ein Rennen der 46 besten Fahrer aus aller Welt statt, dem nicht weniger als 50.000 Menschen als Zuschauer beiwohnten. Diese Zahl ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass Rüsselsheim damals nur rund 8000 Einwohner hatte.
Um einem so großen Publikum gerecht zu werden, musste die richtige Infrastruktur geschaffen werden. Die Rennbahn war umringt von Holztribünen, wobei es zusätzlich fünf Ehrenlogen für die Familie Opel und andere prominente Gäste gab. Inmitten des Rings wurde ein Erdwall aufgeschüttet, von dem aus der Großteil des Publikums das Geschehen auf Stehplätzen verfolgen konnte. Hier befanden sich auch verschiedene Verkaufsbuden, in denen Essen und Getränke angeboten wurden. Zur sicheren Überquerung der Fahrbahn wurde 1925 eine Fußgängerbrücke errichtet. Die Popularität der Strecke wurde von der Firma Opel natürlich auch zu Werbezwecken genutzt. Zusätzlich erwiesen sich Paraden und Vorführungen wie die „Opel-Schau“ 1924 als echte Publikumsmagneten. Bei dieser Gelegenheit wurde zum Beispiel die gesamte Tagesproduktion des Werks unter musikalischer Begleitung durch die Opel-Kapelle präsentiert.

Ein weiteres wichtiges Ereignis auf der Opel-Rennbahn waren die Raketenexperimente von Fritz von Opel (1899–1971). 1928 startete er eine Reihe von Versuchen, wobei der Opel-Ingenieur und Rennfahrer Kurt Volkhart (1890–1959) am 12. März die erste Testfahrt mit einem Raketenfahrzeug auf der Strecke unternahm. Die zunächst unter Verschluss gehaltenen Tests wurden schon wenige Monate später öffentlich gemacht, nachdem die Technologie hinreichend ausgereift war. Schnell entwickelte sich aus diesen Testfahrten ein Spektakel, das auf immense Begeisterung bei den Zuschauenden stieß und zeigt, wie erfolgreich und innovativ Opel in den 1920er-Jahren war.
Der enorme Erfolg neigte sich aber schon bald dem Ende zu. Bereits in den 1930er-Jahren wurde die Opel-Rennbahn den in der Automobilherstellung rasch gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht. Auch beim Bau von neuen Rennstrecken hatte sich seither einiges getan. Der 1927 eröffnete Nürburgring und der 1932 fertiggestellte Hockenheimring boten viel größere Streckenlängen und waren damit wesentlich attraktiver für den Rennsport. Daher fanden auf der Opel-Rennbahn nun nur noch vereinzelt Rennen oder Testfahrten statt. 1946 nahm man von ihrer weiteren Nutzung ganz Abstand. Drei Jahre später lief auch der Pachtvertag für das Gelände mit dem naheliegenden Wasserwerk aus. In den Beton der Strecke wurden Löcher gebohrt und Bäume gepflanzt, deren Wurzeln die Fahrbahn sprengen sollten, um sie unbenutzbar zu machen.

Heute ist das Gelände im Besitz der Stadt Mainz, die weiterhin das Wasserwerk betreibt. Die alte Opel-Rennbahn ist inzwischen nur noch in Resten zu erkennen. Diese wurden allerdings 1987 als technisches Kulturdenkmal ausgewiesen. Zudem wurde 2013 die einstige Nordkurve durch ein Besucherpodest ergänzt. Dafür wurde der entsprechende Teil der Strecke freigelegt und zahlreiche Infotafeln aufgestellt. 2018 erfolgte die Gründung des Vereins „Kulturdenkmal OPEL Rennbahn e.V.“, der die Piste erhalten und sogar wieder begehbar machen möchte. Eine komplette Rekonstruktion der Bahn ist allerding nicht mehr möglich, da durch die Verlegung der Landstraße L3012 mitten durch das Gebiet der ehemaligen Opel-Rennbahn diese für immer zerstört wurde.

Quellen

Text und Foto: Paul Schöttl
Stadtarchiv Rüsselsheim (SAR): Akte 16.2, Rennbahn Prüffeld.


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Alte Synagoge* https://artmap.kreativnoma.de/alte-synagoge/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=alte-synagoge Tue, 29 Aug 2017 14:19:30 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=1078


Im Jahre 1845 entstand im Ortskern der Stadt Rüsselsheim eine neue Synagoge. Damit erhielt die jüdische Gemeinde ein neues religiöses und gemeinschaftliches Zentrum, in dem sich neben dem Gebetsraum auch eine jüdische Schule und ein rituelles Tauchbad, eine sogenannte Mikwe, befand.

Die Grausamkeiten des Nationalsozialismus machten auch vor Rüsselsheim nicht halt und forderten viele jüdische Opfer. Während der Reichsprogromnacht 1938 zerstörten SA-Männer die Inneneinrichtung der Synagoge komplett. Da ein Teil des Hauses von einem nichtjüdischen Ehepaar bewohnt wurde, verzichtete man aber auf seine völlige Zerstörung. Anschließend wurde es von einem Architekten zu einem Spottpreis erworben. Er machte aus der einstigen Synagoge ein Wohn- und Bürogebäude. Im Zuge der Umbauten ging jeder Bezug zu dem einstigen Gotteshaus verloren. Ebenso verschwand die jüdische Gemeinde. Wer sich für die Naziopfer in Rüsselsheim interessiert, sollte unbedingt das Kunstprojekt Stolpersteine zur Kenntnis nehmen.

Seit 2005 wird das Gebäude nicht mehr als Wohnhaus genutzt. Es wurde von der GEWOBAU Rüsselsheim mit dem Auftrag erworben, dort eine Gedenkstätte für die jüdische Gemeinde einzurichten. Am 1. August 2008 wurde die Stiftung „Alte Synagoge“ gegründet, um genau diesem Auftrag nachzukommen, nämlich dem Gebäude und den Menschen, die dort einst ihrer Religion nachgingen, den nötigen Respekt zu zollen und die Erinnerung an sie zu bewahren. Neben einer Gedenktafel erinnern stilisierte Fenster und eine angedeutete Eingangstür an der Fassadenseite des Gebäudes an seine einstige Nutzung als Synagoge. 


Die jüdische Gemeinde in Rüsselsheim entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (vgl. Museum der Stadt Rüsselsheim 1980, 2). Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der in Rüsselsheim ansässigen Bürger mit jüdischem Glauben stetig zu. „1713 lebten in Rüsselsheim 22 Juden, bis 1858 stieg ihre Zahl langsam auf 123 oder 5,9% der Einwohner an. Danach nahm sie wieder ab und lag 1930 bei 34. Dies entsprach 0,5% der Stadtbevölkerung“ (Scholten 2011, 5). Das Verhältnis zwischen Juden und Christen in Rüsselsheim wurde in der Zeit vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten von Zeitzeugen als insgesamt gut und nachbarschaftlich beschrieben (vgl. Heimatverein Rüsselsheim 1987, 24).
Bereits im 18. Jahrhundert, möglicherweise sogar noch früher, existierte in Rüsselsheim eine Synagoge (vgl. Museum der Stadt Rüsselsheim 1980, 15). Nachdem diese baufällig geworden war, plante die im 19. Jahrhundert stark angewachsene Gemeinde einen Neubau. Die Kosten dafür konnten allerdings die Gläubigen nicht alleine aufbringen. Erst nach einem Spendenaufruf war die Finanzierung gesichert und das Gebäude konnte 1845 in der Mainzer Straße 19 eingeweiht werden (vgl. ebd.). Als 1929 dessen Renovierung fällig wurde, mussten abermals Spenden in größerem Umfang gesammelt werden. Neben vielen Rüsselsheimern spendeten auch die Opel AG und die Familie Opel hohe Geldbeträge. Die Baupläne für die Renovierung wurden zudem vom Stadtbaumeister kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten wurde die Wiedereröffnung mit einem Tag der offenen Tür gefeiert, zu dem alle Rüsselsheimer eingeladen waren (vgl. ebd., 18).
Die Rüsselsheimer Synagoge war der Mittel- und Treffpunkt der jüdischen Gemeinde. Sie diente als Ort für den Gottesdienst, die Erziehung und das Gemeinschaftsleben. Im Gotteshaus fanden etwa der Schulunterricht der Jungen und ihre Vorbereitung auf die Bar Mitzwa statt. Ein rituelles Frauenbad, die sogenannte Mikwe, soll sich ebenfalls dort befunden haben (vgl. ebd., 15). Die Einrichtung der Synagoge bestand nur aus wenigen zweckdienlichen Gegenständen und Kultgerätschaften (vgl. ebd., 18). In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verschaffte sich eine SA-Einheit Zutritt zum Gebäude und demolierte seine Inneneinrichtung. Dass es dabei nicht wie viele andere Synagogen in Deutschland in Flammen aufging, verdankte das Rüsselsheimer Gotteshaus dem Zufall, dass in seiner ersten Etage eine christliche Familie lebte, die Hausmeistertätigkeiten in der Synagoge verrichtete. Sonst wäre das Gebäude vermutlich zerstört worden (vgl. Schuster 2005).
Nach dem Gewaltexzess wurde die jüdische Gemeinde enteignet und ihr Gotteshaus noch im selben Jahr von dem Architekten Ferdinand Wagner für nur 4.000 Reichsmark aufgekauft und zu einem Wohnhaus umgebaut. Der eigentliche Wert des Gebäudes und Grundstückes dürfte geschätzt bei über 11.000 Reichsmark gelegen haben (vgl. Scholten 2011, 8). Beim anschließenden Umbau der Synagoge wurden typisch jüdische Stilelemente wie die Rundbogenfenster entfernt. Auch der Davidstern, der sich über dem Eingang befand, wurde beseitigt und durch ein Arbeiterrelief im Stil der Nazikunst ersetzt (vgl. Schmidt 2006). Bis auf einen goldbestickten Thorawimpel und die Protokollbücher der Gemeinde wurden laut eines Polizeiprotokolls vom 16. März 1939 alle anderen Gegenstände aus der Synagoge vernichtet (vgl. ebd.). Das Gebäude diente in den folgenden Jahrzehnten hauptsächlich als Wohnhaus. 2005 wurde es zum Verkauf angeboten und von der Wohnbaugesellschaft der Stadt Rüsselsheim erworben. Seitens der Stadt erfolgte der Beschluss, das Gebäude als Erinnerungsstätte an das jüdische Leben in Rüsselsheim zu nutzen. Zu diesem Zwecke wurde 2008, gemeinsam mit der Wohnbaugesellschaft, die Stiftung alte Synagoge ins Leben gerufen (vgl. Landesarbeitsgemeinschaft o. J.). Die Stiftung finanzierte die Umbauten am Haus sowie die Neugestaltung des Innenhofes und der Fassade, an der man mit Reliefs die einstigen Rundbogenfenster wieder andeutete (vgl. Jäger 2016). Die Einweihung des Gebäudes fand am 11. September 2016 statt. Heute dient es als Erinnerungs- und Veranstaltungsort, der von der Stiftung betreut wird. Ihre Aufgabe formuliert sie wie folgt: „Im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit steht neben der Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinde die Förderung des Dialogs und des gegenseitigen Verständnisses der in Rüsselsheim lebenden Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion“ (Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim o. J.). Mit der Veranstaltung von Vorträgen, Diskussionen, Workshops oder Lesungen versucht die Stiftung dieser Aufgabe nachzukommen.

QUELLEN

Text und Foto: Fatma Cevik

Literatur

Heimatverein Rüsselsheim (1987). Rüsselsheim und seine Umgebung in Vergangenheit und Gegenwart. Rucilin, 10, 21–26.
Jäger, Markus (2016). Wiederherstellung der alten Synagoge in Rüsselsheim schreitet voran – Einweihung im September. Main-Spitze, 14.6.2016.
Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Hessen (o. J.). Stiftung alte Synagoge. http://www.gedenken-in-hessen.de/?page_id=455 [08.09.2018].
Museum der Stadt Rüsselsheim (1980). Juden in Rüsselsheim: Katalog zur Ausstellung vom 12. Oktober – 31. Dezember 1980. Rüsselsheim.
Schmidt, Elfriede (2006). Begegnen, Erinnern, Forschen. Echo Online, 31.01.2006.
Scholten, Jens (2011). Jüdisches Leben in Rüsselsheim: Einladung zu einem Rundgang. Rüsselsheim.
Schuster, Ralf (2005). Gewobau kauft alte Synagoge. Main-Spitze, 26.11.2005.
Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim (o. J.). Begegnen – Erinnern – Forschen.
https://www.museum-ruesselsheim.de/41-0-Stiftung-alte-Synagoge.html [08.09.2018].


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Arbeiterdenkmal (Kurbelwellenschmied) https://artmap.kreativnoma.de/arbeiterdenkmal/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=arbeiterdenkmal Mon, 28 Aug 2017 10:02:08 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=318

Der Kurbelwellenmann, mit authentischem Overall und Kurbellwelle und im typischen Heldenpathos der NS-Zeit. Ein weitere umstrittene Skulptur des Bildhauers Ludwig Spiegel. Die Skulptur entstand 1938 als Ehrung für den Opel-Mitarbeiter über die Beauftragung verfügte Ludwig Opel noch in seinem Testament. 1939 wurde die Bronzeplastik in München auf der großen deutschen Ausstellung gezeigt und ziert seitdem den Ludwig Opel Brunnen in der Nähe der historischen Weinberge. Einer von insgesamt 18 Zierbrunnen in Rüsselsheim


Auf der Informationstele heisst es:

Dem Opel-Arbeiter wurde ein Denkmal gesetzt.


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Balkonien https://artmap.kreativnoma.de/balkonien/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=balkonien Mon, 28 Aug 2017 06:46:35 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=1152


Der Würzburger Künstler Matthias Braun hat  mit diesem Beitrag den Wettbewerb der gewobau zum Thema „Kunst am Bau“ im Künstlerviertel gewonnen. Braun wählte Figuren aus verschiedenen Werken Lenbachs und diese wurden als Installation mit kleinen Balkonen an der Hauswand montiert. So entdeckt man Otto von Bismarck, Kaiser Franz Joseph, Papst Leo XIII., die vierköpfige Familie Lenbach und  Mary Lindpainter (eine Mäzenin Lenbachs), die nun erhaben von ihren Balkonen auf die Passanten schauen. Mit der neuen Fassade wird ein weiterer Künstler aus dem Malerviertel geehrt, neben Barlach und Kollwitz, reiht sich Lenbach in die Reihe mit ein. Die gewobau hat bereits angekündigt, dass eine weitere Fassade in Gedenken an Holbein entstehen soll.

Matthias Braun ist für Rüsselsheim am Main kein unbeschriebenes Blatt, wenn es die Witterungsverhältnisse zulassen, dann gibt es schon bald noch mehr von Braun zu sehen: So hat er sich auch im Wettbewerb „Kunstpfad Mainvorland“ mit seiner Skulptur „Dauerparker“ durchgesetzt.


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Barockkirche in Bauschheim https://artmap.kreativnoma.de/barockkirche-in-bauschheim/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=barockkirche-in-bauschheim Mon, 28 Aug 2017 06:45:46 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=648

1712 lässt der Baumeister Friedrich Sonnemann, an der Stelle einer Wehrkirche aus dem Mittelalter eine, diese Kirche im Barockstil bauen. Aus dem Mittelalter ist noch ein Teil der Umfassungsmauer erhalten inklusive dem Torhaus mit einem gotischen Eingang, als Indiz für das Alter.

 

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Bär am Berliner Platz* https://artmap.kreativnoma.de/baer-am-berliner-platz/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=baer-am-berliner-platz https://artmap.kreativnoma.de/baer-am-berliner-platz/#comments Mon, 28 Aug 2017 06:44:51 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=480

Der Bär wurde im Gedenken an den Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in Ost-Berlin aufgestellt. Fast demütig blickt uns der Bär entgegen. Die Straße, die zu ihm hinführt, ist die Berliner Straße und er steht auf dem Berliner Platz.
Seit 1962 erinnert der aus Basaltlava gefertigte Bär an die tragische Geschichte Berlins. Entworfen wurde er von Johannes Peschko und aus Stein gemeißelt von dem Darmstädter Künstler Ludwig Wälke.
Mit dem Berliner Viertel verbindet mich eine ganz besondere Zeit. In meiner Jugend hat ein sehr guter Freund die legendärsten Partys im Jugendhaus veranstaltet. Sie hatten immer den Charakter einer Hausparty, so wie man es als Teenie von US-Filmen her kannte. Auf den verschiedenen Etagen wurde getanzt, getrunken, geknutscht. Das war unser Hotspot, unser Szenetreff, ja, so war das mit 17.
15 Jahre später führte mich erneut eine Freundschaft in das Berliner Viertel. Hier habe ich damals mit einem Fotografenfreund beschlossen das Kreativkartell zu gründen. Die Zusammenarbeit hielt nur zwei Jahre. Allerdings war das der Ausgangspunkt für mich als Kreativnomade alleine weiterzuziehen.
20 Jahre nach der letzten Party im Jugendhaus führte mich der Freund, der einst hier die Partys veranstaltet hat, wieder ins Berliner Viertel. Diesmal sollte ich die Werbestrategie für „Das Burger Haus“ gestalten und seitdem gibt es den Opel Kapitän auf der Karte.

Von der in Stein gemeißelten „Verbundenheit mit Berlin nach außen hin“ (Main-Spitze, 24.10.1962) zum „Maskottchen des Berliner Viertels“ (Main-Spitze, 17.01.2015) – am Berliner Bären der Stadt Rüsselsheim am Main zeigt sich eindrücklich, wie sich die öffentliche Wahrnehmung eines Denkmals im Zuge der Zeit verändern kann (vgl. Schmoll 2005, 1). Die Aufstellung des Berliner Bären in Rüsselheim erfolgte im Jahr 1962, nachdem er zwei Jahre zuvor von der Stadt in Auftrag gegeben worden war (vgl. Denkmalkataster 1992). Am Donnerstag, dem 18. Oktober 1962, wurde der 70 Zentner schwere Bär aus der Darmstädter „Werkstätte für Denkmalkunst August Weiker“ nach Rüsselsheim transportiert und fand im Berliner Viertel am Danziger Platz seinen Standort (vgl. Darmstädter Echo, 18.10.1962; Rüsselsheimer Echo, 18.06.1969). Der Entwurf zum Denkmal stammte von Johannes Peschko, die Bearbeitung übernahm Ludwig Wälke. Beide Künstler waren Bildhauer aus Darmstadt (vgl. Darmstädter Echo, 18.10.1962). Die ungefähr 2,50 Meter hohe und 1,10 Meter breite Plastik kostete die Stadt Rüsselsheim seinerzeit 11.300 Mark (vgl. Erfassung 2002; Denkmalkataster 1992). In den Jahren vor der Aufstellung des Berliner Bären war die Lage in der jungen Bundesrepublik gespalten – einerseits hielt der wirtschaftliche Aufschwung der frühen 1950er-Jahre an, andererseits lastete auf allen die Furcht vor einem Dritten Weltkrieg. Die Traumata des Zweiten Weltkriegs waren noch längst nicht überwunden, geschweige den aufgearbeitet, und in Anbetracht der zwei Weltkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und des andauernden Ost-West-Konfliktes wurde der damalige Frieden als sehr vorläufig und schnell brüchig empfunden (vgl. Schildt 2011, 34–41). Das geteilte Berlin galt sozusagen als „Frontstadt im Kalten Krieg“ (Flemming 2008, 28). Der Mauerbau im August 1961 hatte der ganzen Welt die reale Bedrohung noch einmal nachdrücklich vor Augen geführt. Während in Westdeutschland die Hoffnungen auf einem Gelingen der Bonner Republik ruhten – „Bonn ist nicht Weimar“ (Allemann 1956, zitiert nach Schildt 2011, 16), deklarierte der Osten seinen Berliner Sektor als Hauptstadt der DDR, was aus westdeutscher Sicht als Provokation und Verrat am Einheitsgedanken empfunden wurde. Das Aufstellen eines Berliner Bären in Rüsselsheim lässt sich als Solidaritätsadresse an alle Berliner in Ost und West verstehen und gleichzeitig als ein Zeichen des Widerstands gegen die aufoktroyierte Teilung. Was in Rüsselsheim geschah, war kein Einzelfall. Vielmehr wurde es zur gängigen Praxis in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit, Gedenksteine und Mahnmale für die ehemalige Hauptstadt Berlin aufzustellen (vgl. Otto 1981, 27). Der Berliner Bär von Rüsselsheim wurde aus einem Block schwarz-grauer Basaltlava gemeißelt. Zum Zeitpunkt seiner Aufstellung ruhte er auf einer schlichten Ziegelsteinsäule, die wiederum auf einem quadratischen, steinernen Podest stand. Bei der künstlerischen Gestaltung entschied man sich dafür, den Bären naturalistisch aussehen zu lassen und zugleich „blockhaft“ (Otto 1988, 56). Seine Umrisse wirken eher schemenhaft, dagegen wurde die Fellstruktur deutlich herausgearbeitet. Die Körperhaltung und der Gesichtsausdruck des Tieres haben etwas Trauriges und Wehmütiges, was zu der intendierten politischen Botschaft in den frühen 1960er-Jahren zu passen scheint. Während der Bär selbst auf Wohlwollen seitens der Bevölkerung stieß, wurde seine Säule bald zum Gegenstand öffentlichen Spottes. Sie erinnere an ein „Streichholz“, der Bär wirke durch sie wie ein zum Balancieren gezwungenes Zirkustier. Weder die Rüsselsheimer noch der Bär selbst seien zufrieden mit seiner Säule, hieß es (vgl. Main-Spitze, 03.11.1962). Daraufhin wurde später eine neue Säule für die Figur gefertigt, auf der sie bis heute steht. Frontal ist sie mit einer schmucklosen Tafel versehen, die die schlichte Aufschrift „Berlin“ trägt (vgl. Rüsselsheimer Echo, 19.06.1978; hierbei handelt es sich um die erste auffindbare Quelle, in der die erneuerte Säule sichtbar ist. Das Datum der tatsächlichen Neugestaltung war leider nicht auffindbar). Der Platz um das Denkmal herum war zunächst leer und frei zugänglich (vgl. Main-Spitze, 24.10.1962). Damit eignete er sich für Gedenkveranstaltungen, die jährlich am 17. Juni zur Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR 1953 stattfanden. Von 1954 bis 1990 war der 17. Juni in Westdeutschland ein gesetzlicher Feiertag, an dem es sich in Rüsselsheim eingebürgert hatte, dass Vertreter der Stadt am Berliner Bären einen Blumenkranz niederlegten. Das Interesse der Bevölkerung schwand zwar mit der Zeit an dieser Veranstaltung, aber die Stadtregierung hielt bis in die 1980er-Jahre daran fest (vgl. Rüsselsheimer Echo, 18.06.1969, 19.06.1978, 18.06.1980, 18.06.1984). Zum ersten Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990, der den 17. Juni als gesetzlichen Feiertag ersetzte, wurde der Danziger Platz in Berliner Platz umbenannt (vgl. Hinweisschild am Straßenschild des Berliner Platzes in Rüsselsheim). Mit der Entscheidung für Berlin als Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands hatte der Bär praktisch seine alte politische Bedeutung verloren. Um ihn herum wurde eine üppige Grünanlage gelegt, in der er wie auf einer Oase zwischen der breiten Berliner Straße und einem dicht bebauten Wohnviertel dahinter steht. Bewundern kann man ihn heute nur noch aus der Distanz, berührbar oder zugänglich ist er nicht mehr (vgl. Denkmalkataster 1992, hier sind bereits Blumenkästen um das Denkmal herum aufgestellt zu sehen; Rüsselsheimer Echo, 03.07.2003.). Je länger die Zeit zurückliegt, in der Berlin noch geteilt und Bonn die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war, desto mehr gewinnt der Berliner Bär von Rüsselsheim den Charakter eines Maskottchens oder eines beliebigen Verschönerungsobjektes im städtischen Raum. Der Bär hat sich damit vom Mahnmal und Gedenkort zu einem putzigen Aushängeschild des Berliner Viertels entwickelt (vgl. Rüsselsheimer Echo, 03.07.2003, 10.04.2010; Main-Spitze, 16.02.2006, 17.01.2015).

Text und Foto:  Marie Scheffler

 

Literatur  

Flemming, Thomas (2008). Die Berliner Mauer. Geschichte eines politischen Bauwerks. Berlin. Otto, Rudolf (1981). Baukräne über Rüsselsheim: 25 Jahre Stadtentwicklung (1950–75). Rüsselsheim. Otto, Rudolf (1988). Kunstdenkmäler und Kunst am Bau in Rüsselsheim. Rüsselsheim. Schildt, Axel (2011). Annäherung an die Westdeutschen. Sozial- und kulturgeschichtliche Perspektiven auf die Bundesrepublik. Göttingen. Schmoll, Friedemann (2005). Denkmal. Skizzen zur Entwicklungsgeschichte eines öffentlichen Erinnerungsmediums. Jahrbuch für deutsche und osteuropäische Volkskunde, 47, 1–16.

Quellen  

Denkmalkataster der Stadt Rüsselsheim (1992–1994). Kulturgegenstände der Stadt Rüsselsheim.

Manuskript. Rüsselsheim (Stadtverwaltung). Erfassung von Kunst im öffentlichen Raum Rüsselsheim, 2002.

Darmstädter Echo vom 18.10.1962 (Heimatverein Rüsselsheim 1905 e.V.).

Main-Spitze vom 24.10.1962, 03.11.1962, 16.02.2006, 17.01.2015 (Heimatverein Rüsselsheim 1905 e.V.).

Main-Spitze vom 29.12.2011 (Stadtarchiv Rüsselsheim).

Rüsselsheimer Echo vom 18.06.1969, 19.06.1978, 18.06.1980, 18.06.1984, 03.07.2003, 10.04.2010 (Heimatverein Rüsselsheim 1905 e.V.).

 


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