Warning: The magic method Vc_Manager::__wakeup() must have public visibility in /customers/4/1/c/kreativnoma.de/httpd.www/artmap/wp-content/plugins/js_composer/include/classes/core/class-vc-manager.php on line 203 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/1/c/kreativnoma.de/httpd.www/artmap/wp-content/plugins/js_composer/include/classes/core/class-vc-manager.php:203) in /customers/4/1/c/kreativnoma.de/httpd.www/artmap/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 614 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/1/c/kreativnoma.de/httpd.www/artmap/wp-content/plugins/js_composer/include/classes/core/class-vc-manager.php:203) in /customers/4/1/c/kreativnoma.de/httpd.www/artmap/wp-content/plugins/onecom-vcache/vcaching.php on line 622 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /customers/4/1/c/kreativnoma.de/httpd.www/artmap/wp-content/plugins/js_composer/include/classes/core/class-vc-manager.php:203) in /customers/4/1/c/kreativnoma.de/httpd.www/artmap/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Bronze – Die Kunstkarte Rüsselsheim https://artmap.kreativnoma.de Übersicht über Rüsselsheims Denkmäler, öffentliche Kunst und historische Bauwerke Tue, 26 Oct 2021 16:49:19 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://usercontent.one/wp/artmap.kreativnoma.de/wp-content/uploads/2017/09/cropped-artmap_app_icon-32x32.png?media=1690124322 Bronze – Die Kunstkarte Rüsselsheim https://artmap.kreativnoma.de 32 32 Der Lesende* https://artmap.kreativnoma.de/der-lesende/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=der-lesende Sun, 27 Aug 2017 17:22:30 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=951

Fast als würden die Besucher der Stadtbücherei den Lesenden genau davon abhalten, versteckt sich die Skulptur des Darmstädter Künstlers Hermann Tomada aus dem Jahr 1963 als stiller Beobachter im Grünen.

Es handelt sich um eine abstrakte Plastik aus miteinander verschweißten Kupferplatten, die wie eine Vollplastik wirken. In der Konzeption ist es jedoch eher eine untypische Arbeit des Künstlers, der für eine noch abstraktere Formensprache bekannt ist.

Ich habe einen Großteil meiner Kindheit und Jugend in der Stadtbücherei verbracht. Mir ging es da meist so wie dem Sohn in der Bildergeschichte vom Schmöker von E. O. Plauen. Ich habe stundenlang gelesen und meist erst um 19 Uhr die Bücherei wieder verlassen, eine schöne Zeit.

Bei dem Lesenden handelt es sich um eine 2,10 Meter hohe Kupferplastik, die vor der Rüsselsheimer Stadtbücherei steht und in den frühen 1960er-Jahren von Hermann Tomada gestaltet wurde. Die abstrakte Figur zeigt einen Mann, der in einem Buch liest. Sie besteht aus mehreren verschweißten Kupferplatten. Ursprünglich stand die Skulptur vor der Bücherei auf dem Gelände der Max-Planck-Schule, zog dann aber mit der Bibliothek zusammen in den achtziger Jahren in den „Treff“ um (vgl. Otto 1988, 66f). Die Informationen über diese Skulptur sind eher dünn gesät und entstammen fast alle Rudolf Ottos Werk „Kunstdenkmäler und Kunst am Bau in Rüsselsheim“ (1988) sowie dem Denkmalkataster der Stadt Rüsselsheim (1992–1994). Diese beiden Arbeiten sind im Grunde die einzigen Quellen, in denen sich genauere Hinweise finden lassen. Laut Denkmalkataster wurde die Plastik 1963 von der Stadt Rüsselsheim für 15.000 Mark erworben. In Ottos Werk hingegen wird, etwas widersprüchlich, sowohl das Jahr 1963 (Otto 1988, 66) als auch 1962 (ebd., 260) genannt. Wahrscheinlich ist, dass die Aufstellung 1963 mit dem Wegzug der Stadtbücherei von der Stadthalle zur Max-Planck-Schule erfolgte. Leider gibt es auch in der Stadtbücherei Rüsselsheim keine weiteren Unterlagen oder Informationen zu der Skulptur, wie eine Nachfrage ergab. Genaueres lässt sich nur noch über den Schöpfer der Plastik, Hermann Tomada, sagen: Tomada (1907–1990) war ein Darmstädter Künstler, der seit 1949 insbesondere als Bildhauer aktiv war. Sein Lebenswerk umfasst Werke im öffentlichen Raum an fast 50 verschiedenen Orten und Beteiligungen an über 90 Kunstausstellungen. Auch in Rüsselsheim sind ein weiteres Standbild und mehrere Reliefs von ihm zu finden (vgl. Otto 1988, 260). Ein letztes Detail lässt sich aus den Bildquellen zu der Skulptur erschließen: Vergleicht man die Fotos aus Ottos Werk, dem Denkmalkataster und der Artmap, erkennt man, dass im Laufe der Zeit die Handhaltung der Plastik verändert wurde. Zu Beginn sieht es so aus, als würde der Lesende einen tiefen Blick in das Buch werfen, das er erhoben hält, um sich ganz in die Lektüre zu vertiefen. Auf den neueren Aufnahmen hingegen sind Arme und Buch gesenkt, der Blick scheint jetzt über das Buch hinweg zu gehen. Wie es dazu kam oder warum die Handhaltung des Lesenden verändert wurde, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Sicher ist nur, dass dies nach dem Umzug der Skulptur an ihren neuen Standort erfolgt ist, denn alle Fotografien mit der neuen Handhaltung wurden erst dort aufgenommen. Die beigefügte Abbildung stammt aus dem Januar 2019 und dokumentiert den aktuellen Umgang mit dem Objekt. Ausgestattet mit einer farbenfrohen Wollmütze für die kalten Wintertage zieht das – in einem Grünstreifen vor der Stadtbibliothek eher unscheinbar platzierte – Kunstwerk zumindest temporär eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich. Damit scheint sich Tomadas Hoffnung, dass „seine abstrakten Schöpfungen zur Zwiesprache zwischen Mensch und Künstler führen können“ (Otto 1988, 66), auch weiterhin zu erfüllen, obwohl er dies in einem etwas anderen Sinne gemeint haben könnte, als auf dem Foto zu sehen ist.

Text: Carina Kühn & Aaron Hock
Foto: Michael Simon

 

Quellen und Literatur

Artmap. http://artmap.kreativnoma.de [15. September 2018]. Denkmalkataster der Stadt Rüsselsheim (1992–1994). Kulturgegenstände der Stadt Rüsselsheim. Manuskript. Rüsselsheim (Stadtverwaltung). Otto, Rudolf (1988). Kunstdenkmäler und Kunst am Bau in Rüsselsheim. Rüsselsheim.


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Drei Kinder unter einem Tuch https://artmap.kreativnoma.de/drei-kinder-unter-einem-tuch/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=drei-kinder-unter-einem-tuch Sun, 27 Aug 2017 17:21:31 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=922

Eine Figurengruppe aus Bronze gestaltet von Johann Peschko im Jahr 1967 zeigt drei frierende Kinder die unter einer gemeinsamen Decke der Kälte leidend trotzen. Die Besonderheit dieser Bronzeplastik ist die Komposition der Gruppe, aus jedem Blickwinkel nimmt man eines der Kinder war. Die besondere Wirkung geht heute leider verloren, da sich die Bronzefigur in einer versteckten Ecke des Kindergartens Dicker Busch befindet.

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Mutter und Kind* https://artmap.kreativnoma.de/mutter-und-kind/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=mutter-und-kind Sat, 19 Aug 2017 07:40:51 +0000 http://artmap.kreativnoma.de/?p=958


Eine besondere Bronzeplastik entdeckt man auf dem Vorplatz der Goetheschule im Berliner Viertel. Sie wurde von dem Rüsselsheimer Adam Konrad gestiftet, weil er seiner Heimatstadt aus Dankbarkeit etwas zurückgeben wollte. Adam Konrad wurde in Rüsselsheim geboren und lebte bis 1944 in Berlin.

Der Bildhauer Jürgen H. Block hat die 1962 aufgestellte Bronzefigur entworfen. Gegossen wurde sie in Düsseldorf von der Kunstgießerei Schmäke. Die Komposition erinnert mich an das Gemälde „Goethe in der Campagna“ von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Sie ist eine Ehrbekundung an die Mutter. Nur noch zwei Schraubenlöcher im Sockel erinnern daran, dass einst eine Bronzetafel auf der Stirnseite mit einem Spruch von Wilhelm Raabe angebracht war:

Keine Weisheit der Welt gibt uns das, was uns ein Blick und ein Wort der Mutter geben kann.

 

Als am 15. Dezember 1962, einem regnerischen Tag, die Skulptur „Mutter und Kind“ (oder, wie sie auch genannt wird, „Mutter mit zwei Kindern“ ) vor der Rüsselsheimer Goetheschule, einer Grund- und Hauptschule, eingeweiht wurde, war dies für ihren Stifter Adam Konrad ein ganz besonderer Tag (Rüsselsheimer Echo, 17.12.1962).

Das Denkmal ist eine Bronzeplastik auf einem Steinsockel, die drei Figuren zeigt: eine erwachsene Frau, die mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einer Art Récamiere sitzt, sowie – jeweils seitlich von ihr – zwei Kinder. Zu ihrer rechten Seite kniet ein Mädchen, es trägt Rock und Hemd und hat die Haare zu einem Zopf geflochten. Das Mädchen hält die Hand der Frau und schaut ihr direkt ins Gesicht, diese erwidert den Blick mit geöffnetem Mund. Das Kind zu ihrer linken Seite trägt lediglich ein Hemd, sein Geschlecht ist auf den ersten Blick nicht direkt erkennbar. Es lehnt seitlich auf dem Schoß der Frau, die ihren Arm über seinen Nacken legt und nach der rechten Hand des Mädchens greift, die es über den Schoß in Richtung des anderen Kindes streckt. Das Denkmal steht (soweit bekannt) seit seiner Einweihung zwischen Parkplatz und Haupteingang der Goetheschule im Berliner Viertel von Rüsselsheim.

Die Veranstaltung zur Einweihung des Denkmals wurde von Beiträgen des Gesangvereins „Volkschor“ und des Schülerchors der Grundschule untermalt, die sich zu Beginn der 1960er-Jahre gerade im Umbau befand. Außerdem anwesend waren der damalige Stadtrat Alfred Schmidt, der Bildhauer und Künstler Jürgen H. Block und der Stifter des Denkmals Adam Konrad selbst (vgl. ebd.). Konrad und Block äußerten sich beide bei dieser Veranstaltung zur Intention, Gestaltung und zum Hintergrund des Denkmals, was das Rüsselsheimer Echo in seiner Berichterstattung ebenfalls aufgriff: So gab der Bildhauer an, dass es sich bei den Figuren um eine Mutter handele, die ihre etwa acht Jahre alte Tochter und ihren etwas jüngeren Sohn im Arm halte. Mit den Blickrichtungen von Mutter und Tochter sowie den geöffneten Mündern habe er den Dialog der Figuren andeuten wollen. Weitere Erklärungen nannte er nicht, sondern meinte, dass das Denkmal für sich selbst sprechen solle. Ansonsten ergänzte er nur, dass für seine Arbeit ein Zitat des Schriftstellers Wilhelm Raabe (1831–1910) Vorgabe gewesen sei. Dieses Zitat konnte man bei der Einweihung auch auf einer Tafel an der Sockelfront des Denkmals nachlesen: „Keine Weisheit der Welt gibt uns das, was uns ein Wort und ein Blick der Mutter gibt. Gestiftet von Adam Konrad, 1962“. Die Tafel mit der Aufschrift existiert inzwischen nicht mehr. Irgendwann ging sie verloren, wobei nicht abschließend geklärt werden konnte, warum sie entfernt wurde. Die letzte Aufnahme des Denkmals mit der Inschrift stammt aus dem Jahre 1978 und ist im Archiv des Heimatvereins von Rüsselsheim (mit dem Vermerk „Foto Flörsheimer“) erhalten.

Bei der Denkmalweihe kam auch der Lebensweg des Stifters Adam Konrad zur Sprache, der einige interessante Anhaltspunkte für die Konzeption des Kunstwerks liefert: Adam Wilhelm Konrad wurde am 18. April 1887 in Rüsselsheim geboren (vgl. HHStAW) und lernte in der Firma Opel den Beruf des Drehers. Nach seinem 18. Lebensjahr zog er von Rüsselsheim weg nach Berlin, wo er die Ingenieursschule besuchte und sich der Gewerkschaftsbewegung anschloss. Im Werkmeisterverband war er einige Jahre Vorsitzender in Groß-Berlin, bis er 1933 abgesetzt und in ein Lager eingewiesen wurde. Dank seines Ingenieurswissens durfte er jedoch während des Krieges bei der Firma Henschel und Sohn arbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er seine beiden Söhne verlor, wurde er Bürgermeister in Johannisthal, wo er im Zuge des Volksaufstands in der DDR am 17. Juni 1953 entlassen wurde und daraufhin beschloss in den Westen zu flüchten (vgl. Rüsselsheimer Echo, 17.12.1962). Vier Jahre später starb seine Frau Charlotte Marie Konrad, geb. Lippoldt, mit der er seit 1912 verheiratet war (vgl. LaB). Ab 1958 lebte Adam Konrad wieder in Rüsselsheim. Zum Zeitpunkt der Einweihung des Denkmals war er bereits 75 Jahre alt (vgl. Main-Spitze, 17.12.1962). Er verstarb am 27. Dezember 1965 in Rüsselsheim.

Stadtrat Schmidt beschrieb in seiner Ansprache bei der Denkmalweihe das innige Verhältnis von Adam Konrad zu seinem Elternhaus, speziell zu seiner Mutter, das er als „das innigste Verhältnis, das es in der menschlichen Gemeinschaft gibt“ (Rüsselsheimer Echo, 17.12.1962), bezeichnete. Adam Konrad erklärte bei dieser Gelegenheit, dass es sein Herzenswunsch gewesen sei, seiner Heimatstadt etwas zurückzugeben und sie um „einen ideellen Wert“ (ebd.) zu bereichern. Für ihn war das Denkmal zweifelsohne Ausdruck seiner Verbundenheit mit Rüsselsheim, aber auch ein Erinnerungszeichen für seine eigene Familie und besonders für die beiden Söhne, die er frühzeitig verloren hatte.

Wenn man sich die Figurengruppe genauer anschaut, wird man erkennen, dass ihr ein bestimmtes Frauenbild eingeschrieben wurde, das nach heutigem Verständnis mit einer Überhöhung und Idealisierung der Mutterfigur einhergeht (vgl. Stelzig-Willutzki, Weidtmann 2018, 49). Trotz der Instrumentalisierung dieses Rollenklischees während des Nationalsozialismus war es noch lange in der Nachkriegszeit verbreitet und konnte mit einer großen Zustimmung in der Öffentlichkeit rechnen. Erst der gesellschaftliche Aufruhr in den späten 1960er-Jahren und die erwachende feministische Bewegung im folgenden Jahrzehnt dürften zu einer veränderten Sicht auf das Denkmal geführt haben.

Das mag auch erklären, warum es inzwischen weitgehend aus dem kulturellen Gedächtnis der Stadt Rüsselsheim verschwunden ist (vgl. Göckes 2016; SPD Rüsselsheim 2016). Adam Konrad wäre sicherlich froh, wenn seine Stiftung nicht ganz in Vergessenheit geraten und das Wenige, was noch bekannt ist, sichergestellt würde. Die vorliegende Dokumentation mag dazu beitragen.

Text und Foto: Jasmin Weiß

Literatur

Göckes, Robin (2016). Kunst in Rüsselsheim. Warum die SPD im Opel Kapitän über Kunst nachdenkt. 

http://www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruesselsheim/Warum-die-SPD-im-Opel-Kapitaen-ueber-Kunst-nachdenkt;art57641,2260085 [14.09.2018]

Schmoll, Friedemann (2005). Denkmal. Skizzen zur Entwicklungsgeschichte eines öffentlichen Erinnerungsmediums. Jahrbuch für deutsche und osteuropäische Volkskunde, 47, 1–16. 

SPD Rüsselsheim (2016). Kunst im öffentlichen Raum in Rüsselsheim. https://www.spd-ruesselsheim.de/2016/10/06/kunst-im-oeffentlichen-raum-in-ruesselsheim/ [14.09.2018]

Stelzig-Willutzki, Sabina & Weidtmann, Katja (2018). Zur Geschichte der Familienwissenschaft in Deutschland. Eine Skizze. In: Wonneberger, Astrid; Weidtmann, Katja & Stelzig-Willutzki, Sabina (Hg.). Familienwissenschaft: Grundlagen und Überblick (43–72). Wiesbaden.

Otto, Rudolf (1988). Kunstdenkmäler und Kunst am Bau in Rüsselsheim. Rüsselsheim.

Quellen

HHStAW (Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden). Geburtsregister Rüsselsheim: Geburtsurkunde Adam Wilhelm Konrad. Bestand: 906; laufende Nummer: 422.

LaB (Landesarchiv Berlin). Namensverzeichnis zum Heiratsregister der Berliner Standesämter 1912. P Rep. 221.

Main-Spitze vom 17. Dezember 1962 (Stadtarchiv Rüsselsheim).

Rüsselsheimer Echo vom 17. Dezember 1962 (Heimatverein Rüsselsheim 1905 e.V.).

Rüsselsheimer Echo vom 19. Oktober 2017: Denkmäler in Schulen und Kindergärten (Stadtarchiv Rüsselsheim).


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